Blick zurück nach vorn...

Wo stehen wir nach 40 JahreN Qualzuchtdebatte?

Seit Mai 2019 ist die Zucht von Möpsen in den Niederlanden verboten. Der dem FCI angehörende Niederländische Mopszucht-verband Commedia hat die Zucht mit sofortiger Wirkung eingestellt. - Diese Nachricht verbreitete sich Mitte des Jahres wie ein Lauffeuer unter den Mopszüchtern ganz Europas.

 

Wie konnte es dazu kommen?

 

Seit Inkrafttreten der niederländischen Verordnung über Tierhalter im Jahre 2014 (Artikel 3.4 des Besluit houders van Dieren) ist die Zucht von Tieren verboten, soweit das Wohlbefinden und die Gesundheit der Eltern oder Nachkommen beeinträchtigt ist. Darunter fällt insbesondere das, was landläufig als "Qualzucht" bezeichnet wird. Nur gab es bislang keine KONKRETEN Kriterien, die einen staatlichen Eingriff auf die betroffene Hundezuchtszene erlaubte. Wo fängt Qualzucht an und wo hört sie auf? Bislang eine undefinierbare Grauzone...

 

Diese bislang fehlenden konkreten Kriterien wurden nun in den Niederlanden im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums durch eine Expertenkommission aus Wissenschaftlern und Tierärzten entwickelt. Nach jüngsten Veröffentlichungen MUSS die Schnauze eines Hundes mindestens ein Drittel der Kopflänge betragen. (Anm.: Eine solche Schnauzenlänge weist der Rottweiler auf - aber kaum der Retromops, mit seiner prominenten Nase) . Das bedeutet zwangsläufig das Ende des Mopses, so wie er jetzt gezüchtet wird! 

 

Und was bedeutet das für Deutschland?

 

Nun: wir leben in der EU und auch die deutsche Standardmopszucht gehört über den Verband für das deutsche Hundewesen (VdH) zur FCI - wie der niederländische Mopsclub.

Und auch in Deutschland gibt es ein Gesetz, dass die Zucht mit Tieren verbietet, sofern für die Tiere selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten: § 11 b Tierschutzgesetz in Verbindung mit dem später in Auftrag gegebenen Qualzuchtgutachten, in dem der Mops ausdrückliche Erwähnung findet. Eine deckungsgleiche Umsetzung der niederländischen Regelung in Deutschland würde in seiner Konsequenz auch ein Zuchtverbot für den altdeutschen Mops und den Retromops bedeuten!

 

Ist das der Preis, den nun alle zahlen müssen, weil jahrzehntelang von offizieller Seite ignoriert wurde, dass es SO mit der Rasse Mops nicht weiter gehen kann? Das Ende einer wunderbaren, aber in den Jahren grausam verzüchteten Hunderasse?

 

 

Wir wollen einmal Rückschau halten, was in den vergangenen Jahren zum Thema Qualzucht geschehen - oder zutreffender - NICHT - geschenen ist: 

 

 

Wir schreiben das Jahr 1987

 

Aus gegebenem Anlass fordert das Europäische Überein-kommen zum Schutz von Heimtieren bei der Zucht die Berücksichtigung anatomischer, physiologischer und ethologischer Merkmalen, die Gesundheit und Wohlbefinden der Muttertiere und der Nachkommen gefährden könnten. 

 

Im gleichen Jahr wird das Tierschutzgesetz um einen § 11b ergänzt, der die Zucht mit Wirbeltieren verbietet wenn damit zu rechnen ist, dass bei der Nachzucht auf Grund vererbter Merkmale Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten. 

 

Wir schreiben immer noch das Jahr 1987

 

In Wisconsin / USA startet die  Zucht des sog. Puggle (von "Pug"; englisch für Mops und „Beagle“), mit dem Ziel, robuste, familienfreundliche Hunde zu schaffen. Als Hybridkreuzung F1 sind die Puggle keine FCI anerkannte Rasse und tragen optische wie charakterliche Merkmale ihrer Eltern zu gleichen Teilen. Atemproblematiken sind in der Regel nicht zu erwarten.

 

Wir schreiben das Jahr 1989

 

In den USA und Kanada beginnen immer mehr Züchter aus unterschiedlicher Motivation heraus, Fremdrasse in den Standardmops zu einzuzüchten: Boston Terrier, Staffordshire Terrier, Parson Russell Terrier aber auch englische und französische Bulldogge sowie andere Rassen. Neben dem hauptsächlich verfolgten Ziel, andere - neue - Farben wie brindle, chinchilla oder weiß in den Standardmops zu bringen, haben diese Kreuzungszuchten in vielen Fällen den erfreulichen Nebeneffekt, hochbeinigere sportlichere Hunde zu erzeugen. Der "terrier-typed pug" - der Mops im Terriertyp wird geboren! 

 

Anfang des 21. Jahrhunderts werden diese fremdblut-beeinflussten Hunde, die nach den im Vergleich zur FCI "weicheren" Richtlinien des American Kennel Club Zuchtpapiere erhalten, die sie als reinrassig ausweisen, von einigen Dissidenzzüchtern vermehrt nach Deutschland importiert, um dem sog. Altdeutschen Mops wieder mehr genetische Vielfalt einzuhauchen und ein sportlicheres Aussehen zu geben. 

 

 

Wir schreiben das Jahr 1999

 

Da die in § 11b TierSchG erhobene Forderung der Vermeidung von Qualzuchten in der Praxis unberücksichtigt geblieben ist, gibt das Bundeslandwirtschaftsministerium ein Gutachten zu dessen Auslegung in Auftrag.

 

Durch das Gutachten soll eine einheitliche Beurteilungs-grundlage für die Ermittlung von Verstößen gegen §11b TierSchG geschaffen werden. Der Mops wird als brachyzephale Rasse in diesem sog. "Qualzuchtgutachten" ausdrücklich erwähnt... 

 


Wir schreiben das Jahr 2002

 

In Deutschland versuchen einige Züchter mit dem (in den Jahren 2007 bis 2017 markenrechtlich geschützten) "Rassmo" eine neue Hunderasse zu schaffen, die die Vorzüge der Rasse Mops mit denen der Rasse Parson Russell vereint. Erstrebt ist ein sportlicher Begleithund, der frei von Atemproblematiken ist.

 

Die zunächst als Hybridzucht durchführten Kreuzungsversuche stoßen in der Hundewelt zwar auf ein gewisses Interesse, laufen sich aber in den folgenden Jahren nahezu tot. Der Käufer wünscht sich offensichtlich einen mehr im Mopstyp stehenden Hund, der auch charakterlich dem Wesen des Mopses entspricht. Eine Forderung, die sog. F1 und F2 Generationen - also Zuchtergebnisse mit 50 bzw. 25 % Fremdrasse - (noch) nicht wirklich erfüllen  können. 

 

Der Rassmo wurde aber zuchttechnisch zur Begründung der Retromopszucht eingesetzt. Das hatte den Vorteil, dass in der Retromopszucht direkt mit F1 oder F2-Generationen "gestartet" und damit weiter gearbeitet werden konnte.

 

 

Wir schreiben das Jahr 2005

 

In Deutschland startet das "Projekt Retro-Mops", mit dem Ziel, insbesondere dem quälenden Atemnotsyndrom beim Standard-mops durch gezielte und planmäßige Einzucht genau de-

finierter Fremdrasse ein Ende zu setzen. Rasse begründend wird hier der Rassmo. Allerdings ist das Ziel der Retromops-zucht, die Rasse "Mops" zu verbessern und nicht - wie es beim Rassmo angedacht war - eine ganz neue Hunderasse zu schaffen.  

 

wir schreiben das Jahr 2008

 

Aus dem "Projekt Retro-Mops" entwickelt sich der Züchterkreis für den Retromops (ZKR - seit 2020: Züchtergemeinschaft für den Retromops - ZG Retromops).

 

wir schreiben immer noch das Jahr 2008

 

Fast 4 Millionen Zuschauer verfolgen die Erstausstrahlung der BBC Dokumentation "Pedigree dogs exposed" (Deutsch-sprachiger Titel: "Rassereine Krüppel - Hunde zu Tode gezüchtet"), die sich kritisch und schonungslos mit dem Zucht- und Ausstellungswesen bei Rassehunden auseinandersetzt. Der öffentliche Druck auf Züchter und Zuchtverbände wächst - nicht nur in Großbritannien!  

 

Die Dokumentation können Sie hier in Originalfassung sehen:

 

wir schreiben das Jahr 2009

 

Der Deutschen Mopsclub e.V. führt einen Belastungstest zur Überprüfung der Zuchttauglichkeit ein, der für die teil-nehmenden Hunde darin besteht, eine Wegstecke von einem Kilometer in maximal 11 Minuten in beliebiger Gangart zu absolvieren. Darüber hinaus sehen die Statuten vor, diesen Test möglichst in den frühen Morgen- bzw. in den späteren Abendstunden  (!) zu absolvieren!

 

Über diesen Belastungstest wird sich Prof. Dr. Oechtering im Rahmen des 6. Leipziger Tierärztekongresses später wie folgt äußern:

 

"...Auch sogenannte "Belastungstests", bei denen der Hund zehn Minuten spazieren gehen muss, sind ganz sicher unge-eignet, die Zuchttauglichkeit zu gewährleisten, geschweige denn die fatalen Fehler der vergangenen Jahrzehnte zu korrigieren. Der Test wurde wissenschaftlich untersucht."

 

 


wir schreiben das Jahr 2010

 

Prof. Dr. Oechterings internationale Veröffentlichung "Das Brachyzephalensyndrom - Neue Informationen zu einer alten Erbkrankheit" im Veterinary Focus erregt weltweit Aufsehen. Nach seinen Erfahrungen würden die Atemprobleme brachy-zephaler Rassen wie der des Mopses tendenziell nicht besser sondern zunehmend hochgradiger und treten immer häufiger bei Tieren in jüngerem Alter auf. Eindringlich appelliert er an Züchter und Zuchtverbände:

 

"Es ist höchste Zeit für ein radikales Überdenken der brachyze-phalen Zucht. Letztlich handelt es sich bei der Brachyzephalie um eine zu 100 Prozent Menschen gemachte Erkrankung."  

 

wir schreiben immer noch das Jahr 2010

 

Der Bateson-Report, eine wissenschaftliche Untersuchung unter der Leitung des Zoologen Sir Patrick Bateson wird veröffentlicht. Bateson kritisiert darin, dass die einseitige Zucht im Hinblick auf Ausstellungserfolge bei vielen Rassen zu einschneidenden Veränderungen innerhalb der letzten 50 bis 100 Jahre geführt habe, da gewisse als "rassetypisch" bezeich-nete Merkmale in übertriebener Form gefördert worden seien. In vielen Fällen habe dies zu tierschutzrelevanten Nachteilen für die Hunde geführt:

 

"Für Außenstehende ist es unverständlich, dass jemand ein Tier mit Atem- oder Gehschwierigkeiten bewundern, ge-schweige denn erwerben kann."

 

Interessant: Bateson empfiehlt, in Rassen mit ungenügender genetischer Variabilität auch Kreuzungen über die Rasse-grenzen hinaus in Betracht zu ziehen.

 

  

Wir schreiben das Jahr 2011

 

Am 29. Mai 2011 findet in dem einzigartigen Ambiente der historischen Hofanlage Haus Schlesien in Königswinter bei Bonn das erste bundesweite Retromopstreffen in der Geschichte der Retromopszucht statt. Eingeladen sind Besitzer von Retromöpsen und Rassmo aber auch Menschen, die unsere Hunde kennen lernen möchten. Unsere Johannisberger Zucht ist Organisator und Gastgeber. Es erscheinen über 150 Teilnehmer - zum Teil auch aus dem Ausland - und auch die Presse ist vor Ort...

 

In der Eröffnungsrede kann ich mit Blick auf die Zukunft berichten, dass es demnächst von einer zentralen Zuchtbuch-stelle ausgegebene Zuchtpapiere (Ahnentafeln) für unsere Hunde sowie ein umfassendes Regelwerk zur Zucht, dem sich alle Züchter bindend verpflichten, geben wird! (Bislang gab es für den Retromops nur einen allgemeinen Zuchtstandard). 

 

wir schreiben das Jahr 2012

 

Der 6. Leipziger Tierärztekongress steht ganz im Zeichen der Qualzucht. In dem Eröffnungsvortrag heißt es zum Thema Brachyzephalie u.a.:

 

"Oft wird in Züchterkreisen argumentiert, die eigene Zucht sei ja völlig gesund, schuld seien die privaten, also die nicht den offiziellen Zuchtvereinen angeschlossenen "Hobby-Züchter" beziehungsweise die schlecht gezüchteten Tiere aus dem Ausland. Das ist ganz sicher falsch. Bei den von uns behandelten Tieren mit schweren angeborenen Erkrankungen sehen wir, dass die vereinsmäßig organisierte Zucht die gleichen Organfehlbildungen hervorbringt wie wir sie bei Tieren anderer Herkunft vorfinden. ..."  

 

wir schreiben noch immer das Jahr 2012

 

Im Jahre 2012 wird der ZKR Retromops (seit 2020: ZG Retromops) vom Deutschen Patent- und Markenamt unter markenrechtlichen Schutz gestellt, womit der Züchterkreis in die Lage versetzt wird, Lizenzen zu vergeben, aussagekräftige Zuchtpapiere auszustellen und die Zucht so an seine eindeutigen und verbindlichen Regelungen zu knüpfen. Der Retromops wird damit erstmals verbandsmäßig gezüchtet.

 

Damit ist endlich der Weg zu einer nachhaltigen - da zuchtbestandserhaltenden - und somit zukunftsorientierten Zucht des Retromopses geebnet. Wertvolle Zuchtlinien können dank ihrer Zuchtpapiere und eines zentral geführten Zucht-buchs über den tatsächlichen Bestand einzelner Zuchten hinaus für die Zukunft bewahrt werden.

 

Durch die erstmals streng vertragliche Bindung der einzelnen Züchter an die Zuchtordnung und ihre verbindliche Unter-werfung unter die Kontrolle der Zuchtleitung, erhalten die vom Züchterkreis ausgestellten Ahnentafeln im Rechtsverkehr ein ganz neues Gewicht. Die eigentliche Zuchtarbeit im Züchterkreis wird darüber hinaus deutlich erleichtert, denn Verbandszüchter anderer Hundezuchtvereinigungen müssen nun in der Regel nicht mehr mit Sanktionen ihres Vereins rechnen, wenn sie ihre zugelassenen Deckrüden dem Züchterkreis zur Verfügung stellen. Eine offene Zusammen-arbeit mit anderen Verbandszuchten ist damit möglich geworden.

 

Der Züchterkreis hat das von den Gegnern der Zuchtrichtung gerne publizierte Image der "Wohnzimmervermehrung" endgültig verlassen und kann nun endlich auch den in § 1 seiner Zuchtordnung aufgestellten hohen Zielen - die Rasse Mops grundlegend zu verbessern - nachhaltig gerecht werden.

 

 

wir schreiben noch immer das Jahr 2012

 

Im Sommer des Jahres 2012 wird unsere Johannisberger Zucht einen ganzen Tag lang von einem Fernsehteam der  Sendung "hundkatzemaus" mit Diana Eichhorn besucht! Der spätere Filmbeitrag auf Vox zeigt die Welpenaufzucht auf dem Johannisberg sowie unsere Hunde beim Agility und als Kutschbegleiter.

 

 

Erstmals wird der Retromops einer noch breiteren Öffentlich-keit bekannt. Die Masse der Zugriffe auf unsere Züchter-website führt dazu, das der computergesteuerte Zugriffszähler zusammenbricht; ich sitze über Wochen stundenlang am Telefon, um Fragen zu beantworten: Die Menschen WOLLEN den "anderen" Mops, den, der sein Leben wieder in vollen Zügen genießen kann!

 

Die gesteigerte Popularität unserer Zuchtform hat aber auch einen unschönen Nebeneffekt: Da die Nachfrage nach Retro-möpsen sprunghaft ansteigt, sind die Kleinanzeigenmärkte plötzlich voll, von beliebigen Mopsmischlingen, die gewinn-bringend als Retromops vermarktet werden. - Mit ziel-orientierter, nachhaltiger ZUCHT hat eine derartig planlose und unkontrollierte Vermehrung ohne verbindliche Vorgaben, ohne Dokumentation der Zuchtergebnisse und ohne zentraler Archvierung der gesamten Zuchtpopulation einschließlich des eingeschlagenen Zuchtweges natürlich nichts gemeinsam! Und zur "Rettung der Rasse Mops" trägt ein solches Vermehren selbstverständlich auch nichts bei... -  Wir sind daher froh, unsere Zuchtform bereits Anfang des Jahres unter Markenschutz gestellt zu haben, damit insoweit eine klare Abgrenzung möglich ist!

 

 

Den Bericht können Sie hier noch einmal verfolgen:

 

Wir schreiben noch immer das Jahr 2012

 

Im Herbst besucht der Regisseur Klaus Kastenholz unsere Zuchtstätte für seine Dokumentation "Mensch, Hund!", die 3sat am 12. September 2013 in Erstausstrahlung zeigen wird, und die das Thema Qualzucht und die Grenzen des Züchter-Ehrgeizes kritisch beleuchtet. 

 

 

Die gesamte Dokumentation finden Sie hier (zum Thema Retromops etwa ab Minute 34...): 

 

 

wir schreiben das Jahr 2013

 

Eine vergleichende Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München aus dem Jahre 2012 wird veröffentlicht. Die Studie lehnt sich an den im Jahre 2009 vom Deutschen Mopsclub e.V. zur Überprüfung der Zuchttauglichkeit eingeführten Belastungstest an.

 

Fazit der Studie: die bessere Atmung der Retromöpse sei auf deren verlängerten Gesichtsschädel zurückzuführen. Die Zucht von Möpsen mit deutlich längeren Nasen werde daher empfohlen. 

 

Bemerkenswert: 52,4 % der teilnehmenden Standardmöpse bestand den nur minimalen Leistungen abfordernden Belastungstest nicht! 

 

wir schreiben immer noch das Jahr 2013

 

Die Bundestierärztekammer veröffentlicht einen Fachartikel des Tierarztes Bodo Busch, der eine rigorose Veränderung des Zuchtziels bei der Rasse Mops fordert. Dies sei nur durch die planmäßige Einkreuzung anderer Rassen möglich! 

 

wir schreiben noch immer das Jahr 2013

 

Im Herbst des Jahres 2013 bezieht der Deutsche Tierschutzbund eindeutig Stellung gegen Qualzucht und veröffentlicht ein ausführliches Positionspapier zum Thema: 

 

Wir schreiben das Jahr 2014

 

Frauke Rödler untersucht im Rahmen einer Inaugural-Dissertation den Einfluss brachyzephaler Fehlbildungen auf verschiedene Lebensbereiche des Hundes. Betreut wird die Studie durch Prof. Dr. Oechtering von der Uni Klinik Leipzig.

 

Befragt wurden 100 Halter von Französischen Bulldoggen und Möpsen, die zwischen Februar 2010 und November 2011 zur chirurgischen Behandlung des Brachyzephalen Syndroms an die Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig überwiesen worden waren. 

 

68 % aller Hunde stammten aus Deutschland, über die Hälfte dieser Tiere (54 %) besitzt eine Ahnentafel. 15 % der Hunde aus Deutschland entstammen einer VDH-Zucht (VDH: Verband für das deutsche Hundewesen e.V.), 46 % der Hunde aus Deutschland stammen aus einer Privatzucht und haben keine Ahnentafel.

 

Das Ergebnis der Studie ist erschreckend:

 

100 % der Hunde haben bei Belastung laute Atemgeräusche, zwei Drittel sogar in Ruhe. Fast die Hälfte der Hunde hat in Ruhe Anzeichen für angestrengte Atmung. 41 % haben mindestens einmal wöchentlich Erstickungsanfälle und über ein Drittel ist schon mindestens einmal in ihrem Leben

aufgrund von Atemnot umgefallen.

 

Betroffene Tiere leiden an hochgradiger Belastungs- und Hitzeintoleranz. Die Belastbarkeit bei warmen Umgebungs-temperaturen nimmt ab und die nach Belastung zur Erholung erforderliche Zeit steigt an.

 

88 % der Hunde sind nur eingeschränkt belastbar, 87 % beim Spielen; im Sommer können über ein Drittel der Hunde maximal 10 Minuten am Stück spazieren gehen, im Winter können über zwei Drittel der Hunde 30 Minuten spazieren gehen; bei 94 % der Hunde verschlimmern sich die Atem-beschwerden bei warmen Temperaturen und zwar ab einer mittleren Temperatur von 19°C. 

 

Die Befragung der Tierbesitzer identifizierte ausgeprägte Atemnot während des Schlafes als eine häufige schwer-wiegende Beeinträchtigung. Ein Teil der Hunde entwickelt spe-zielle Strategien, um eine Verschlimmerung der Atemprobleme im Schlaf zu vermeiden.

 

31 % aller Hunde können nur schlafen, wenn sie ihr Kinn erhöht

ablegen können;

24 % aller Hunde versuchen zeitweise im Sitzen zu schlafen und vermeiden das Hinlegen,

6 % können nur mit geöffnetem Maul schlafen, da sie durch die

pathologisch verkürzte Nase beim Schlafen keine Luft bekom-men.

 

46 % aller Hunde zeigen Probleme im Zusammenhang mit der Futteraufnahme (z.B. Verschlucken und Erbrechen). 

 

Alle brachyzephalen Hunde dieser Studie litten an tierschutz-relevanten Einschränkungen elementarer Grundbedürfnisse, d.h. teilweise hochgradigen Störungen in den Bereichen

Atmung, Bewegung, soziale Interaktion, Futteraufnahme, Schlafen und Thermoregulation.

 

Wir schreiben das Jahr 2016

 

Unsere Hunde halten Einzug in die wissenschaftliche Fach-literatur:

 

Die bekannte Genetikerin Prof. Dr. Irene Sommerfeld-Stur weist in ihrem lang erwarteten Buch "Rassehundezucht: Genetik für Züchter und Halter" auf den Züchterkreis für den Retromops  hin.

 

Mit Foto im Buch: Ein Rüde aus unserem E-Wurf - Erik vom Johannisberg! 

 

 

Mehr von Frau Prof. Dr. Sommerfeld-Stur und zum Thema Genetik erfahren Sie hier:

 

 

wir schreiben immer noch das Jahr 2016

 

Am 28. August 2016 trifft sich die neue Arbeitsgruppe „Qualzuchten“ der Bundestierärztekammer (BTK) zu ihrer ersten Sitzung in Berlin.

 

Damit hat die Standesvertretung der mehr als 39.000 Tierärzte in Deutschland den ersten Schritt zur Umsetzung der Beschlüs-se der Hauptversammlung des 27. Deutschen Tierärztetages zum Thema „Zucht und Qualzucht von Klein- und Heimtieren“ getan. Im Arbeitskreis 1 hatten die teilnehmenden Veterinäre eine Reihe von Maßnahmen angeregt, um den zunehmenden Qual- oder Defektzuchten, vor allem bei populären Hunde- und Katzenrassen, den Kampf anzusagen.

 

wir schreiben das Jahr 2017

 

Der für seine kritische Haltung auch zur Qualzucht bekannte Tierarzt Dr. Ralph Rückert veröffentlicht einen erschütternden Fall aus seiner Praxis mit dem Titel "Hunde, die den Tubus lieben". Dank der den sozialen Netzwerken ganz eigenen Dynamik verbreitet sich der Artikel in kürzester Zeit weltweit und wird auch ins englische übersetzt. - 

 

wir schreiben immer noch das Jahr 2017

 

Die schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin SVK-ASMPA) veröffentlicht im Spätherbst des Jahres ein Positionspapier, in dem sie den Retromops als beispielhaft für eine vernünftige Zuchtform hervorhebt:

 

wir schreiben das Jahr 2018

 

Anlässlich der Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen der Johannisberger Retromopszucht erhalten wir Besuch von einer kleinen Delegation des Niederländischen Mopsclubs (FCI). Dort hat man zumindest partiell die Zeichen der Zeit erkannt und will in Zukunft ebenfalls ein Outcross-Programm zur Rettung der Rasse Mops starten. Wir sichern unsere Zusammenarbeit und die Zurverfügungstellung von Deckrüden zu. 

 

Wenig später starten planmäßig die ersten Outcross-Programme in den Niederlanden. Eine Handvoll Mopszüchter beginnen Staffordshire Bullterrier und Shiba Inu in FCI Möpse einzukreuzen.

 

Näheres beim "Klick" auf das Foto:

 

wir schreiben das Jahr 2019

 

Im Mai 2019 verbietet die Niederländische Regierung aus Tierschutzaspekte die Zucht von Hunden, deren Schnauzen-länge weniger als 1/3 der Kopflänge beträgt. Neben den ver-schiedenen Bulldograssen und anderen kurzköpfigen Hunderassen sind damit auch die Standardmöpse betroffen... Zur Durchsetzung des Verbots wurde vom Niederländischen Landwirtschaftsministerium ein Gutachten in Auftrag gegeben und veröffentlicht.

 

Als Zuchtleiterin unserer Züchtergemeinschaft nehme ich offiziell Stellung zu der Entwicklung in den Niederlanden und erhalte daraufhin in der Zeitschrift "Partner Hund" Gelegenheit, unsere Auffassung einem breiten Publikum darzulegen. (Zur Stellungnahme beim "Klick" auf das Foto): 

 

Wir schreiben noch immer das Jahr 2019

 

Im August 2019 erklärt die amtierende Bundeslandwirtschafts-ministerin in einem Interview, sie werde ein Ausstellungsverbot für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen verabschieden. Im Gespräch an dieser Stelle vorrangig der Mops...

 

 

wir schreiben noch immer das Jahr 2019

 

Im Oktober haben wir wieder einmal einen Drehtermin auf dem Johannisberg. Im Rahmend einer Reportage des preisgekrönten NDR Formats "Panorama - Die Reporter" soll unser Zuchtweg des Outcrosses als Weg heraus aus dem brachyzephalen Atemnotsyndrom bei kurzschnauzigen Rassen wie dem Mops oder der Bulldogge vorgestellt werden! Mit im "Boot" Tierarzt Dr. Ralph Rückert, der schon seit Jahren Aufklärungsarbeit zum Thema leistet sowie Prof. Dr. Oechering von der Uni Klinik Leipzig....Ausgestrahlt wird die Dokumntation  erstmals am 29.10. 2019 unter dem Titel "Das große Versagen: Qualzucht von Hunden" .

 

Und wieder steht mein Telefon nicht mehr still...

 

Zur Reportage mit "Klick" auf das Foto:

 

wir schreiben noch immer das Jahr 2019

 

Die niederländische Tierrechtsorganisation "Dier & Recht", die u.a. die Niederländische Regierung zu dem Zuchtverbot kurz-schnauziger Rassen bewegt hat, erwähnt unsere Züchterwebsite und hebt die Retromopszucht als positives Beispiel einer Gesundzucht durch Outcross hervor. Besondere Beachtung findet auch das strikte Ausstellungsverbot unserer Zuchtgemeinschaft!

 

Hier geht´s zum Artikel:

Wir schreiben das Jahr 2020

 

Aus dem ZKR Retromops wird der ZG Retromops.

 

Zur offiziellen Presse-mitteilung unserer Züchtergemeinschaft beim "Klick" auf den unteren Button:

wir scheiben immer noch das jahr 2020

 

im Frühjahr 2020 ist es endlich in den Niederlanden so weit. Da dort legal nicht mehr mit reinrassigen Möpsen, Bulldoggen und anderen kurzschnauzigen Rassen gezüchtet werden darf, wird ein  zentrales Zuchtbuch unter einem gemeinsamen Zuchtverband - Dogsconnected - ins Leben gerufen, um Outcrossprojekte wie den Retromops zu unterstützen und in geordnete Bahnen zu lenken. D.h., die nunmehr gezogenen Hunde werden zentral erfasst und in einer Datenbank gespeichert und sie erhalten - ähnlich wie es bei der Züchtergemeinschaft für den Retromops (ZG Retromops) der Fall ist - Stammbäume; damit werden Elterntiere sowie genetische und sonstige Untersuchungen für den Käufer transparent und nachvollziehbar.

 

Hintergrunde beim "Klick" auf das nachfolgende Foto: