Retromops International oder: Breaking News, die Zweite!

 

Heute Nacht ist der erste deutsch/niederländische Retromopswurf in dem Mopszwinger von Meranda Sterk "Dexterous Rascals" aus der F1 Shiba/Mopshündin Nozomi und Ichigo vom Johannisberg (Paul), einem Adele-Sohn, gefallen! Wer meinen Blog verfolgt, hat ja bereits mitbekommen, dass Ichigo alias Paul im Juli diesen Jahres die Hündin Nozomi gedeckt hat.

 

Die schöne Nozomi, die als F1 Generation je 50% Gene des Mopses und 50% Gene des Shiba Inu trägt, hat drei propperen Welpen - zwei Hündinnen und einem Rüden - das Leben geschenkt. Die erstaunlichen Geburtsgewichte lagen alle bei weit über 200 Gramm, der kleine Rüde brachte bei seiner Geburt sogar sensationelle 321er Gramm auf die Waage! Zwei der Welpen tragen wie ihr Vater Ichigo die Fellfarbe Brindle und einer der Welpe hat eine beige Fellfarbe...

 

Wir alle sind an der weiteren Entwicklung der Kleinen außerordentlich interessiert und freuen uns schon auf weitere Fotos, die ich natürlich auch hier zeigen werde!

 

 

 

 

 

 

Ergänzend möchte ich zu dem niederländischen Zuchtprojekt ausführen, dass es in der kontrollierten Retromopszucht in Deutschland im Vergleich zu den Niederlanden einige Unterschiede gibt, was die Rasseauswahl betrifft. In der Züchtergemeinschaft für den Retromops (ZG Retromops) sind nach der Zuchtordnung derzeit vier Rassen zur Einzucht erlaubt, nämlich der Pinscher, der Parson Russell, der Patterdale Terrier und der Beagle.

 

Die Niederländer gehen bei den einzukreuzenden Rassen weiter und haben beispielsweise auch den Staffordshire Bullterrier und den Shiba Inu zur Rasseverbesserung zugelassen. Insofern verfolgen wir das niederländische Zuchtprojekt, über das ich schon mehrfach berichtet habe, mit größtem Interesse.

 

Bei dem aktuellen Wurf von Nozomi handelt es sich um eine F2 Generation nach Einzucht des Shiba Inu mit der  Besonderheit, dass über Ichigo vom Johannisberg eine gehörige "Portion" Gene des Parson Russel eingebracht wurden. Die Welpen haben damit einen Mopsanteil von rund 70 %, einen Shiba Inu-Anteil von 25% und einen Anteil Parson Russell von ca. 5%. Damit erwarten wir aus dieser Verpaarung sportliche Welpen mit einer schön ausgeprägten Schnauzenpartie.

 

In der Niederlanden wird von behördlicher Seite auf dieses Merkmal sehr viel Wert gelegt; aktuell sieht die zuchtrechtliche Vorgabe nach dem sog. "Ampelsystem" so aus, dass die Schnauzenlänge brachyzephaler Rassen - und dazu gehören neben dem Mops auch Bulldoggen und etliche andere Rassen - mindestens 1/3 der Schädellänge - gemessen vom Stop bis zum Hinterhauptbein - betragen muss. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die "reinrassige" Standardmopszucht in den Niederlanden verboten ist. Näheres können Sie hier noch einmal nachlesen.

 

Das niederländische Zuchtprojekt steht in Kooperation mit der Universität Utrecht, genauer: mit dem  Expertise Centre Genetics of Compagnion Animals .

 

Das Expertise Center Genetics of Companion Animals (2014) ist ein Forschungs- und Bildungszentrum, das sich insbesondere mit Erbkrankheiten von Haustieren befasst. Erklärtes Ziel des Instituts ist es, zur Verbesserung der Gesundheit reinrassiger Hunde und Katzen in den Niederlanden beizutragen, indem u.a. moderne DNA-Diagnostika angewendet werden.

 

Das Expertise Center arbeitet seinerseits wiederum mit dem niederländischen Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität, der Königlich Niederländischen Vereinigung für Veterinärmedizin und der Niederländischen Krebsvereinigung für Tiere zusammen. Innerhalb der Veterinärmedizinischen Fakultät hat das Expertise Center u.a. Kooperationspartner im Center of Evidence Based Veterinary Medicine, im Veterinary Microbiological Diagnostic Center. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf seiner Website führt das Institut aus, dass im Hinblick auf Erbkrankheiten oft quantitative Erkenntnisse fehlen. Auf diesen Umstand hatte ich bereits im Februar diesen Jahres in meinem Blog hingewiesen. Hier soll nunmehr Abhilfe geschaffen werden um validierte Aussagen zu erhalten. Klinische, epidemiologische und molekular-genetischen Aspekte werden erarbeitet und zukünftig innerhalb der niederländischen Rassenpopulation miteinander verglichen.  

Das Expertise Center Genetics of Companion Animals kombiniert demnach das erforderliche multidisziplinäre Wissen und die Infrastruktur innerhalb der Abteilung für klinische Wissenschaften der Haustiere der Veterinärmedizinischen Fakultät. Es vereint Kenntnisse der klinischen Genetik, Populationsgenetik und Molekulargenetik. Ziel ist es letztlich, einen echten Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit reinrassiger Hunde und Katzen zu leisten.

 

Wer sich für die einzelnen Projekte des Instituts interessiert, mag sich hier näher belesen.

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Carmen (Dienstag, 22 September 2020 21:41)

    Herzlichen Glückwunsch! Tolle Nachrichten!

  • #2

    M. Schreiber (Mittwoch, 23 September 2020 06:22)

    Eine tolle Sache! Glückwunsch!

  • #3

    Kerstin (Freitag, 25 September 2020 08:17)

    Hallo Frau Schröder
    Ich finde die Niederländische Zucht einfach Genial , und wollte sie fragen ob ich vielleicht die Kontaktdaten von ihnen bekommen kann
    Liebe Grüße Kerstin

  • #4

    Birgit Schröder, ZG Retromopszucht vom Johannisberg (Freitag, 25 September 2020 13:56)

    Hallo liebe Kerstin,
    ganz oben im Blogeintrag habe ich die Website der niederländischen Zucht "Dexterous Rascals" verlinkt. Ggfs. kann Ihnen die Züchterin Frau Meranda Sterk auch insoweit weiterhelfen, als dass sie Ihnen Kontaktadressen weiterer niederländischer Züchter benennt. Meines Wissens beteiligen sich augenblicklich knapp zehn Zuchten an diesem Outcrossprojekt, Tendenz steigend....
    Grüße
    Birgit Schröder

  • #5

    Siegfried W. (Samstag, 26 September 2020 09:33)

    Ganz fantastische Neuigkeiten! Wie schön, dass sich alles jetzt vernetzt!

  • #6

    Siegfried Breuer (Mittwoch, 07 Oktober 2020 17:44)

    Ich verfolge es mit wirklicher Begeisterung, dass sich das Retro-Mops-Projekt nun endlich international zusammen findet! Ich hoffe, das gibt es bald europaweit! - Danke übrigens für die informative Website. Ich denke, da werden sich viele daran orientieren!
    Herzliche Grüße aus der Schweiz!