Warum Retromops?

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Bereits seit Jahrzehnten warnen Kynologen und Veterinär-mediziner vor den Gefahren der Übertypisierung einzelner Hunderassen. Ich züchte einen Mopshund, wie man ihn in den 50er und 60er Jahre kannte: etwas hochbeiniger, be-weglich und kräftig mit ausgewogenen Proportionen und einer prominenten Fangpartie, die mehr Platz für Zunge und Gaumensegel lässt. Seine Augen sind gut eingebettet und geschützt in den Augenhöhlen. - Also weg von dem Ex-tremen, weg von dem plattgesichtigen, eher plumpen Mopstypus heutiger Zeit.

 

Tatsächlich ist der Mops in der gegenwärtigen Situation allerdings mittlerweile genetisch so vereinheitlicht und damit auch verarmt, dass eine Selektionszucht auf eine verlängerte Schnauzenpartie wenig Erfolg versprechend erscheint. 

 

Das züchterische Einbringen eines gesunden Tieres einer passenden Fremdrasse und die anschließende Ver-drängungszucht zurück auf die Rasse Mops führt uns zum genetisch reicheren und damit gesünderen Mopshund zurück!


 

Körperbau

 

Der Retromops ist ein gut proportionierter Hund mit harmonischem Körperbau, einem tiefen kräftigen Brustkorb und einer aufgezogenen Bauchlinie. Eine im Vergleich zum Standardmops längere Rücken- und Halspartie garantiert ihm eine bessere Beweglichkeit und gestattet dem Hund, sich selber zu pflegen.

 

Das Bindegewebe ist fester, wodurch die Falten- und Wam-menbildung reduziert und innere Strukturen wie der knor-pelige Atemtrakt aber auch Bänder und Gelenke wieder belastbarer werden.

 

Die Läufe des Retromopses sind kräftig, gerade gestellt und mit guter Bodenfreiheit; seine Rute sollte dem Standard entsprechend möglichst doppelt geringelt sein.

 

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Retromops ist ein ausgesprochen pflegeleichter kleiner Gefährte. Seine Nasenfalte ist nur minimal ausgeprägt und bedarf - wie oben bereits erwähnt - keiner besonderen Pflege. 

 

Das kurze Fell kann nicht verfilzen und lässt sich leicht mit einer Bürste oder einem feuchten Tuch reinigen. 

 

Bei ausreichender Beschäftigung fühlt sich der intelligente, leichtführige kleine Hund in der Stadt ebenso wohl wie auf dem Lande. Wichtig ist allerdings der stete Kontakt zu seinem Sozialpartner Mensch, in dessen Gegenwart sich der Retromops am wohlsten fühlt. Damit verbietet sich eine Haltung bei Vollzeit Berufstätigen, es sie denn, es besteht die Möglichkeit, den Hund mit zur Arbeit zu nehmen.

 

 

 

Retromöpse lassen sich leicht und ohne Druck erziehen und lieben es, ihrem Menschen zu gefallen. Der Jagdtrieb des Retromopses ist ebenso wenig ausgeprägt wie der jeden anderen kleinen Gesellschaftshundes und lässt durch ein wenig Erziehung gut eindämmen.  

 

 

 

Anmerkung zur Besonderheit in der Beurteilung des Zahnstandes:

 

Hier wird man immer unter Berücksichtigung der prozentualen Anteiligkeiten vorgehen müssen. Ein Hund, der noch nicht weit auf den Mops zurückgezogen ist, wird leicht auch einen größeren Vorbiss zeigen als einer, der bereits in höheren F-Generationen steht - insgesamt werden wir um einen Vorbiss wie bei allen brachycephalen Hunden zumeist nicht herumkommen.

 

Große Vorbisse (dauerhaft auch bei geschlossenem Fang sichtbare Zähne) beinhalten aber ab einem gewissen Grad eine Behinderung für den Hund, entzündliche Prozesse und frühe Zahnverluste werden forciert. Solche Gebisse sind nicht zu artgemäßem Gebrauch geeignet wie es § 11b TierSchG einfordert. Hunde mit deutlichem skelettalen Missverhältnis von Oberkiefer zu Unterkiefer sollen aus diesem Grund nicht planmäßig weitervermehrt werden. 

 

 

 

 

Der Retromops ist ein wacher, ausgesprochen intelligenter und fröhlicher kleiner Begleithund, der stets bestrebt ist, seinem Menschen zu gefallen.  

 

Obwohl der Retromops alles andere als eine Schlaftablette ist, ist sein Temperament absolut regulierbar.

 

Sein Jagdtrieb ist kaum ausgeprägt und durch ein wenig Erziehung und Training gut einzudämmen.

 

Damit ist er ein echter „Allrounder“ – für das Leben in der Stadt ebenso geeignet wie für das Landleben.

 

 

Den offiziellen FCI Standard des Mopses können Sie bei Interesse hier einsehen:

 

Rassebeschreibung

Aussehen und Wesen


 

Wesen und Charakter

 

Der Retromops ist ein intelligenter, aufgeweckter und fröhlicher kleiner Gesellschaftshund, der durch seine ausgeprägte Menschenfreundlichkeit und eine hohe Toleranzschwelle nicht nur Artgenossen, sondern auch anderen Tieren wie Katzen, Hühnern, Kaninchen oder Pferden gegenüber besticht.

 

Er ist sowohl ein anhänglicher Schmuser, der gerne das Sofa mit seiner Familie teilt, dank seiner zurückgewon-nenen körperlichen Fitness liebt er aber auch ausgedehnte Spaziergänge oder längere Wanderungen. Auch einer Joggingrunde ist er nicht abgeneigt... 

 

 

Kopf und Fell

 

Der Retromops besitzt eine stumpfe, quadratische Schnauze, die nicht eingedrückt wirken darf. Sein Kiefer ist breit und kräftig. Erwünscht ist ein gerader Nasenrücken mit  möglichst wenig ausgeprägter Nasenfalte, die keinerlei Pflegemaßnahmen bedarf.

 

Besonderes Augenmerk wird in der Zucht auf offene Nasenlöcher im Nasenschwamm gelegt. Die Ohren sind relativ klein und nach vorne fallend. Erlaubt sind Knopf- oder Rosenohr. Die rundlich bis ovalen Augen, die bernsteinfarben bis tiefbraun sein dürfen, sind gut im Gesichtsschädel eingebettet, wodurch sich das Verletzungsrisiko reduziert. 

 

Das Fell des Retromopses ist kurz, glatt und glänzend. Erlaubt sind alle Beigetöne, Silbergrau und Schwarz. Nach der Zuchtordnung sind aber auch Hunde mit Scheckung (piebald) oder Stromung (brindle) zugelassen. Darüber hinaus werden alle Farbschläge akzeptiert, die nicht "gesundheitsgefährdend" sind (vgl. insoweit die auf einem Gendefekt beruhende "Merle-Färbung"). Die Ohren, die Maske, die Nägel und der Aalstrich sollen möglichst dunkel sein.

 

 

 

 

Eignung

 

Der Retromops eignet sich auf Grund seiner Spielfreude, seiner Fitness und seiner Lernfähigkeit für viele Freizeit-beschäftigungen, so lange sie nicht zum echten Leistungs-sport ausarten.

 

So gibt es Retros, die ihre Besitzer auf Wanderritten begleiten ebenso wie jene, die beim Agility ihren Spaß haben. Wir finden die Hunde dank ihres freundlichen, menschenbezogenen Wesens aber auch in der tier-gestützten Therapie wieder.

 

 

Standard

Der offizielle Zuchtstandard des ZG Retromopses


 

Größe: Schulterhöhe zwischen 32 und 38 cm

 

Gewicht: 8 - 12 kg

 

Körper: Gerader, breiter nicht zu kurzer Rücken, tiefer kräftiger Brustkorb, aufgezogene Bauchlinie.

 

Fell: Kurz, glatt und glänzend. Das Bindegewebe soll nicht zu lose sein; übermäßige Faltenbildung unerwünscht.

 

Farbe: Alle Beigetöne, Silbergrau, gefleckt oder gestromt - Ohren und Maske, Nägel und Aalstrich möglichst dunkel. Ebenso komplett schwarze und Tiere.

(Detaillierte Farbbeschreibung siehe weiter unten: "die Farben des Retromopses")

 

Kopf: Kurze, stumpfe, möglichst quadratische Schnauze, keinesfalls eingedrückt wirkend. Möglichst kleine Nasenfalte. Gerader Nasenrücken mit deutlich offenen Nasenlöchern im Nasenschwamm. Stirnfalten in dunklerer Schattierung.

 

Kiefer: Breit und kräftig. Der Unterkiefer verläuft in einem weiten Bogen und endet vor dem Oberkiefer. Bei geschlos-senem Fang wird das Vorstehen des Unterkiefers (Vorbiss) mittels Bogenverlauf der Unterkieferäste gemildert. Dies ist unabdingbar, um ein zu starkes Vorstehen des Unterkiefers zu vermeiden.

 

Zähne: Die Schneidezähne des Unterkiefers sollen auf keinen Fall hinter den oberen Schneidezähnen stehen. Der untere Zahnbogen ist abgerundet. Die Kiefer dürfen nicht seitlich verschoben oder verdreht sein. Der Abstand der oberen und unteren Schneidezahnbogen kann nicht strikt festgelegt werden - bei geschlossenem Fang sollen Oberlefze und Unterlefze aber so aufeinandertreffen, dass sie die Zähne völlig verdecken.

 

Ohren: Relativ klein, nach vorne fallend, Knopf- oder Rosenohr.

 

Augen: Gut im Gesichtsschädel eingebettet, rundlich bis oval in der Form. Kein Exophthalmus. Alle Brauntöne von bernstein-farben bis tiefbraun.

 

Rute: Ringel-Rute, möglichst doppelt geringelt und schmal endend.

 

Hals: nicht zu kurz, keine übermäßige Wammenbildung.

 

Läufe: Kräftig, gut unter den Körper gestellt mit guter Bodenfreiheit, schwarze Nägel.

  

Insgesamt soll der Hund den kräftigen aber eleganten Gesamteindruck eines fröhlichen, kleinen Begleithundes vermitteln.

 

 



Farben des ZG  Retromopses

Die Retromopswelt ist bunt!


 

Durch die Einzucht von Fremdrasse erhalten wir bei unseren Tieren wieder eine breitere genetische Vielfalt, die auch in der Fellfärbung zum Ausdruck kommt. Wir unterscheiden die folgenden Farbvarianten:

 

 

BEIGE

 

Beige ist immer eine Mischfarbe. Sie bezeichnet ein sehr helles braun, welches ins warme rötliche, gelbliche (bis hin ins fast weiße) und kühlere graue spielen kann.

 

fawn: Warme beige Töne (rehfarben, apricot, sand, bis hin zu isabell Tönen) mit einzelnen, verstreuten schwarzen Haaren

 

sable: fawn mit viel verstreuten schwarzen Haaren, gleichmäßig verteilt

 

silver: Kühlere silberbeige Töne (bei diesen Tieren sind Maske und Aalstrich oft besonders eindrucksvoll ausgeprägt) 

 

wolf-sable: Wildfarben mit der Grundfarbe fawn oder silver, wobei die einzelnen Haare gebändert sind.

 

 

Zwischen wolf-sable und sable liegt bei manchen Welpen nur ein schmaler Grad und es kann durchaus sein, dass ein vermeintlicher wolf zu sable aufhellt bis er im Erwachsenen-alter ist. Sable hingegen kann sich im Erwachsenenalter bis zu einem klaren fawn aufhellen.

 

 

 

 SCHWARZ

 

lackschwarz ohne Unterton, oder aber mit bräunlichen oder silbernen Aufhellungen.

 

 

 

Silver-Grey: genetisch schwarze Hunde, die silbrig-beige aufhellen, dabei aber einen schwarzen Kopf und Sattel, oft auch zur Pfote hin dunkel werdende Läufe zeigen. Gerade schwarz ist oft schwer einzuschätzen und es kann sein, dass sich der jeweilige Ton im Laufe des Wachstums erst entwickelt.  

 

 

 

STROMUNG

 

Brindle: schwarz mit beiger Flammung

 

Reversebrindle: wirkt wie beige schwarz geflammt

 

 

Die Stromung ist immer fawn (alle Beigetöne von rehfarben bis silver), je breiter der Strom (Flammung), desto mehr verstärkt sich der Eindruck, der Hund wäre schließlich schwarz geflammt - deswegen sagt man ab einem gewissen Erscheinungsbild, der Hund wäre umgekehrt gestromt, also reverse-brindle.

Manche Hunde stehen genau zwischen beiden Varianten und werden mit diesem Exterieur oft als Tigerbrindle benannt. 

 

   

 

SCHECKUNG 

 

Piebald: gescheckte Tiere werden landläufig oft als „weißer Hund mit farbigen Flecken“ beschrieben – eigentlich ist es gerade umgekehrt. Die Grundfarbe des Hundes kann sich durch das Scheckungsgen an bestimmten Stellen nicht ausbilden, dort ist das Fell weiß. 

 

Deswegen sind gescheckte Tiere manchmal nur mit einem kleinen weißen Fleck versehen (Minimalscheckung) – und manchmal kann nahezu das ganze Tier als weiß erscheinen (Extremscheckung). Im Prinzip tragen sie aber die Farbe, die sie außerhalb dieser Scheckung zeigen.

 

 

Bei Hunden mit sehr wenig Weiß (minimale Scheckung - meist an Pfoten, Brust, evtl. Stirnstrich) wird nur die Grundfarbe angegeben. 

 

 

Ticking (Schimmelung):

Der Retromops, der sowohl den Parson Russell (mit erlaubtem Ticking) als auch - durch die Farbmopszucht - die Französische Bulldogge (mit dort disqualifizierendem Ticking) in seinem Genom führt, kann ein mehr oder weniger ausgeprägtes Ticking zeigen. Das Ticking zeigt sich meist erst im Alter von etwa drei Wochen in der Farbe der Grundfärbung des Hundes, aber nur auf weißen Bereichen.  

 

Bei gescheckten Retromöpsen und solchen mit dem sog. Ticking sind allerdings auch gesundheitliche Aspekte zu beachten. Näheres finden Sie hier:

 

 

 

Nähere Ausführungen zum Thema Farbgenetik finden Sie auf der Seite der Diplom-Biologin Susanne Linksteding:

 

 

 

Foto oben: Beispiel für hervorragendes Pigment und vorbildliche Maskenausprägung. 

 

 

 

Noch ein Beispiel für eine schön ausgeprägte Maske, diesmal in der Seitenansicht (Elias vom Johannisberg)

 Farbbeispiel zu beige

 Farbbeispiel zu apricot

 Farbbeispiel für wolf-sable

 Farbbeispiel für schwarz

         Farbbeispiel für Brindle

 Farbbeispiel für piebald (Freddy vom Alten Gestüt)

 

 

Ein Wort zur Maske:

 

Die Fellfarbe des Hundes wird  - wie alle anderen Merkmale - durch verschiedene Gene gesteuert. Die Maske, die beim Standardmops wie beim ZKR Retromops immer vorhanden sein muss und ausgewiesener Zuchtstandard ist, wird genetisch mit "EM" bezeichnet. Dabei steht das "M" für Maske.  

 

Eine Maske besitzt immer die Grundfarbe des Hundes. Sie kann unterschiedlich intensiv und weitflächig ausgebreitet sein. Erwünscht ist dabei eine möglichst dunkle Maske, d.h. ein starkes Pigment um den Bereich des Fangs, möglichst die Augenpartie mit einbeziehend sowie dunkle Ohren. Eine kleine weiße Blesse, ein weißes Kinn oder ähnliche Abzeichen im Bereich der Maske sind in der ZKR Retromopszucht durchaus erlaubt und finden ihre Ursache in der Einzucht des Parson Russell.

 

Auch wenn es mitunter Welpen mit schwachem Pigment, d.h. schwach ausgebildeter, eher dezenter Maske und hellen Ohren - in der Zucht eher nicht erwünscht - gibt, so ist doch allen Hunden die genetischen Fixierung der Maske gleich. Übrigens sind auch schwarze Möpse bzw. Retromöpse Träger des Maskengens, auch wenn man die Maske im Phänotyp des Hundes logischerweise nicht erkennen kann. 

 

Ein Gentest kann im Zweifel Aufschluss darüber geben, ob der Hund am E-Lokus eine oder zwei Kopien des Schwarzmasken-allels EM trägt. Heterozygote Tiere können Nachkommen mit oder ohne Maske haben, homozygote Tiere bei denen das Gen in zwei Kopien vorliegt, haben ausschließlich Nachkommen mit Maske.

 

Erwünscht in der Zucht sind daher homozygote Maskenträger, da anderenfalls die reale Gefahr des "Verlustes" der rassetypischen Maske - gerade durch die Einzucht der Fremd-rasse -  in den Folgegenerationen besteht.